Posted On 27. Mai 2014 By In featured, News With 26814 Views

2015: Polizist(in) – Dein Traumjob?!

Wolltest du schon immer mal mit Blaulicht und Horn über eine Kreuzung fahren? Kannst du von Krimis nie genug bekommen? Bist du immer auf der Suche nach des Rätsels Lösung? … vielleicht steckt ja ein Ermittler in dir? – Falls ja, dann solltest du unbedingt weiterlesen!

Natürlich ist nicht alles wie im Kriminalroman, aber Action und Spannung gibt es auf jeden Fall. Der polizeiliche Alltag gestaltet sich meist nicht aus Tatortsachverhalten, doch trotzdem gibt es fast täglich die ein oder andere Überraschung. Mein Einstellungsberater sagte damals zu mir: „Jung, bei der Polizei wird kein Tag wie der andere sein. Das verspreche ich dir!“ – Und er hatte in positiver sowie negativer Hinsicht recht. Daher möchte ich auch auf beide Aspekte eingehen. Es bringt meiner Meinung nach nichts, einem potentiellen Bewerber nur der Quote wegen das Blaue vom Himmel zu versprechen. Nur wer beide Seiten kennt und sich damit auseinandersetzt, kann eine vernünftige Wahl treffen. Ich kann daher nur jedem, dessen Wunsch der Polizeiberuf ist, empfehlen, vor der Einstellung ein Praktikum zu absolvieren.

 

Positive und Negative Aspekte des Polizeiberufes

Jeder Bewerber sollte sich bewusst sein, dass er ein hohes Maß an zeitlicher und geistiger Flexibilität aufbringen muss. Nach Murphys Gesetz – „Whatever can go wrong will go wrong.“haben aufwendige Einsätze oftmals die Angewohnheit kurz vor Dienstschluss auf der Leitstelle einzutrudeln. Der „pünktliche“ Büro-Feierabend ist daher passé. Zudem sorgt die, zugegeben auch bei der Polizei vorhandene und deutlich zu spürende Personalknappheit, für einen zusätzlichen zeitlichen Druck. Es ist keine Seltenheit, dass mehrere Einsätze für einen Einsatzwagen gleichzeitig „aufliegen“ und sich in der Warteschlange befinden. Auch die physische Belastung möchte ich nicht unerwähnt lassen. Die meisten Polizisten in NRW werden für lange Zeit „Schichtdienst“ in unterschiedlichen Formen versehen. Dieser wirkt sich auf kurz oder lang in den unterschiedlichsten Varianten auf die Gesundheit und das Gemüt aus. Der Körper zeigt einem zwischendurch gern mal sehr deutlich, was er von mehreren Nächten ohne Schlaf so hält ;-). Der zunehmend mangelnde Respekt gegenüber der „Staatsgewalt“ führt physisch und psychisch zu einer weiteren Belastung für Polizeibeamte. Täglich sieht man sich verbaler bzw. körperlicher Gewalt gegenüber.

Wen das alles nicht abschreckt, der kann sich bei der Polizei NRW über einen „sicheren“ Arbeitsplatz mit gewissem Berufsrisiko, einen bunt gemischten Kollegenkreis und spannende Einsätze freuen. Neben Körperverletzungsdelikten, Ordnungswidrigkeiten, Verkehrsunfällen jeglicher Art und der ein oder anderen spannenden Einsatzfahrt, werden die Mitbürger euch mit vielen kuriosen und lustigen Geschichten versorgen – versprochen! Ein weiterer dicker Pluspunkt sind sicherlich auch die vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten in die unterschiedlichsten Bereiche. Angefangen von IT-Experten, Diensthundeführer(innen), Sachbearbeiter in verschiedensten Kriminalkommissariaten bis hin zum Einsatz in einer Hundertschaft und natürlich dem primären Streifendienst.
Auch wenn viele auf hohem Niveau jammern, kommt man mit dem Gehalt eines Polizeibeamten des gehobenen Dienstes gut zurecht. Bereits im Studium werdet ihr für das Drücken der Schulbank, den Umgang mit der Waffe und dem Durchführen von Rollenspielen fürstlich mit knapp über 1000 Euro im Monat belohnt. Und das mit garantierter Übernahme bei einem erfolgreichen Abschluss. Auch das Einstiegsgehalt mit A9 kann sich für den Anfang sehen lassen. Wer allerdings glaubt, als Polizist reich zu werden und den Job nur aus „Geldgier“ zu bekleiden, der sollte sich den Schritt der Bewerbung noch einmal gründlich überlegen.
Viele kennen vielleicht den Spruch: „Es ist nicht mein Beruf, sondern meine Berufung.“ Klingt abgedroschen – ist es auch – trifft bei der Polizei aber trotzdem zu. Als Polizist wirst du nicht reich werden, du machst es aus der Überzeugung etwas Gutes zu tun und einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und das Zusammenleben der Bürger zu leisten.

 – Wähle einen Beruf den Du liebst und Du brauchst
keinen Tag in Deinem Leben mehr zu arbeiten. –
Konfuzius

Beginn der Bewerbungsrunde 2015 ab Juni 2014

Jetzt könnte man sich natürlich fragen, warum ich ausgerechnet jetzt auf das Thema „Bewerbung“ eingehe? Doch die Antwort liegt für den aufmerksamen Ermittler bereits auf der Hand: In Kürze wird die Polizei NRW die Online-Bewerbung für das Auswahlverfahren des Einstellungsjahres 2015 freischalten!

Auf der Seite der Personalwerbung NRW (hier) findet ihr alle Informationen über die Bewerbungsanforderungen und den Ablauf des Auswahlverfahrens.

Zudem gibt es im Forum „Copzone“ viele nützliche Informationen rund um die Bewerbung, das Auswahlverfahren und die Einstellung. Hier findet ihr einen guten Beitrag, der viele Fragen zur Bewerbung beantwortet 🙂

Nach einer erfolgreichen Bewerbung auf der Online-Plattform (ja, auch die Polizei ist modern :-)) lohnt sich eine Vorbereitung auf das mehrtätige Auswahlverfahren. Neben dem Studieren vieler Erfahrungsberichte, macht sich das Üben bestimmter Aufgaben anhand von Test-Trainings-Büchern oftmals bezahlt. Ein solches findet ihr z. B. hier.

Solltet jemand konkrete Fragen zum Polizeiberuf, der Bewerbung oder zum Auswahlverfahren haben, scheut euch nicht, die „Kommentar“-Funktion zu nutzen oder mir eine Mail zu schreiben.

Wenn mich jemand fragt, ob der Beruf des Polizeivollzugsbeamten mein Traumjob ist, kann ich diese Frage nur mit einem deutlichen „JA“ beantworten.

Viel Erfolg bei Deiner richtigen Berufswahl 🙂

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Ich bin Polizeibeamter in einem schönen Bundesland hier in Deutschland und habe mein Studium bei der Polizei wenigen Jahren erfolgreich abgeschlossen. Seitdem bin ich im Wach-und Wechseldienst (auch bekannt als Streifendienst) für die teilweise kuriosen Anliegen der Mitbürger da :) Vielleicht noch kurz zu der Entstehung meines "seltsamen" Nicknames: Bei dem Ausfüllen eines Formulars im Dienst ist mir ein folgeschwerer Rechtschreibfehler unterlaufen. Anstatt im Mängelzettel den defekten "Peiker" (unser Mikrofon im Streifenwagen sozusagen), hatte ich "Piker" geschrieben. Nachdem dieser Zettel von ein paar Kollegen entdeckt worden war, hatte sich der Fehler innerhalb kürzester Zeit wie ein Lauffeuer in der ganzen Wache verbreitet. Seitdem werde ich von vielen Kollegen nur noch mit meinem neuen Namen - "Piker" - angesprochen.