Der Polizei wird ja oft vorgeworfen, sich bei Geschwindigkeitskontrollen zu verstecken und die Leute „abzuziehen“. Dies mag, teilweise, zutreffen. In diesem Fall allerdings, war die Verkehrsteilnehmerin an ihrem Glück selber Schuld:
Seit ca. einer Stunde hatten wir bereits mit unserem Messgerät eine Geschwindigkeitsüberwachung in einer 30-Zone im Bereich eines Schulzentrums und eines Kindergartens durchgeführt. Viele Anwohner wussten bereits ganz genau, dass wir uns an dieser Stelle öfters installierten. Erst kürzlich hatten wir schon mit einem relativ uneinsichtigen Anwohner zu tun. Doch dieses Mal, hat sich die Anwohnerin wahrscheinlich mehr über ihre eigene Dummheit, als über das Verwarngeld geärgert.
„Entschuldigung. Ich müsste hier mal eben aus meiner Garage raus“. – „Natürlich, kein Problem.“
Unser Streifenwagen stand vor der Garage einer Anwohnerin direkt neben unserem Messgerät. Die junge Dame fuhr dann mit ihrem grauen Ford Fiasko in Richtung Zentrum davon.
10 Minuten später rief mir die Kollegin zu, ich sollte das nächste Fahrzeug anhalten, es sei 15 km/h zu schnell – ein grauer Ford Fiesta mit einer jungen Fahrerin. Und siehe da, es war die Anwohnerin, die erst vor wenigen Minuten mit ihrem Fahrzeug an uns vorbei aus ihrer Garage gefahren war.
Wut entbrannt stieg sie aus: „Warum halten Sie mich an? Ich will in meine Garage.“ – „Können Sie auch gleich, allerdings sind sie gerade deutlich zu schnell gefahren.“
Ein missbilligender Blick fiel erst auf unser Messgerät und dann wieder auf mich. „Das ist nicht Ihr ernst!“
„Doch, Sie haben uns doch eben schon hier stehen sehen. Da sind Sie jetzt selber dran Schuld.“ antwortete ich kopfschüttelnd.
Widerwillig, ohne weitere Worte, bezahlte die junge Anwohnerin das Verwarngeld und ging fluchend davon.
Die Ausrede, dass wir uns versteckt und sie uns deshalb nicht gesehen hätte, griff dieses Mal wohl nicht 😉 – Allerdings lässt mich die Situation am gesunden Menschenverstand zweifeln…